Todesstrafe in USA: Gericht erlaubt erste Hinrichtung seit 2003 auf Bundesebene 

  13 Juli 2020    Gelesen: 786
Todesstrafe in USA: Gericht erlaubt erste Hinrichtung seit 2003 auf Bundesebene 

Um die erste Hinrichtung in den USA auf Bundesebene seit 17 Jahren ist es vor dem Hintergrund der im Lande herrschenden Corona-Pandemie zu einem juristischen Streit gekommen.

Medienberichten zufolge erlaubte ein Bundesberufungsgericht am Sonntag (Ortszeit)  die für (den heutigen) Montag geplante Hinrichtung des Mörders Daniel Lewis Lee und kippte damit einen kurz zuvor von einem anderen Gericht verhängten Stopp. Wie die Zeitung „USA Today“ unter Berufung auf den Anwalt von Lee berichtete, werde nun die Familie des Verurteilten das Oberste Gericht der USA (US Supreme Court) anrufen und um einen Aufschub bitten.

Da die Familienangehörigen bei der Exekution Lees in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Indiana anwesend sein wollen, hätten sie das Bezirksgericht um einen Aufschub gebeten, da eine Teilnahme ihrer Ansicht nach ein übermäßiges Gesundheitsrisiko wegen der herrschenden Corona-Pandemie darstelle.

Laut „USA Today“ sei Lee wegen des Mordes an einem Ehepaar und dessen achtjähriger Tochter zum Tode verurteilt worden, wobei er per Giftspritze exekutiert werden soll.

Die Todesstrafe in den USA ist eines der umstrittensten Elemente des Rechtssystems in den Vereinigten Staaten von Amerika. Momentan haben 22 von 50 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. Während die meisten Bundesstaaten die Todesstrafe weiterhin verhängen und vollstrecken, hat es auf Bundesebene seit 2003, also seit etwa 17 Jahren, keine Hinrichtung mehr gegeben, obwohl das Bundesrecht die Todesstrafe vorsieht.

sputniknews


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